Von Rebecca Twomey
Finde ich ihn*sie attraktiv? Gefalle ich ihm*ihr? Warum habe ich ihn*sie direkt umarmt, obwohl er*sie nur gewunken hat? Sieht er*sie so aus wie auf den Fotos? Und sehe ich so aus wie auf meinen Fotos? Wird das Date ein Desaster werden oder ist es vielleicht schon eine Katastrophe…?
Wenn wir diesen inneren Monolog an Selbstzweifeln beim ersten Date doch einfach abstellen könnten… Fakt ist, die ersten fünf Minuten eines realen Dates können eine Qual sein, manchmal auch eine echte Tortur. Dating ist anstrengend, und häufig sind wir bereits mit den Nerven am Ende, bevor wir überhaupt den ersten Drink bestellt haben. Doch erste Treffen müssen nicht so aussehen. Mit ein paar einfachen Tipps kannst du deine Dates künftig ganz entspannt und souverän angehen.
1. Sei vor deinem Date am Treffpunkt (ja, wirklich)
Wenn du dich souverän genug fühlst, solltest du versuchen, 15 Minuten zu früh zu deinem Date zu erscheinen. So kannst du ganz in Ruhe einen Tisch auswählen, dir einen Drink bestellen und dich an deinem Platz akklimatisieren, um dich und deine sieben Sachen nicht erst vor den Augen deines Dates in Position bringen zu müssen. Du könntest deinem Date auch schreiben, dass du noch einen Anruf erledigen musst und daher etwas früher kommst – und dabei fragen, ob du ihm*ihr schon ein Getränk bestellen kannst. Falls du dich damit nicht wohl fühlst oder ihr zu einer anderen Date-Aktivität verabredet seid, könntest du dir auf dem Weg dorthin einen Song anhören, bei dem du dich sofort richtig gut fühlst. Genauso hilfreich kann es sein, dir das tollste Kompliment ins Gedächtnis rufen, das du je erhalten hast. Sich diese positiven Erinnerungen wachzurufen, stärkt das Selbstvertrauen und hilft uns, besser mit der Nervosität beim Dating umzugehen.
2. Sag deinem Gegenüber, was du trägst (nicht falsch verstehen…)
Es ist die Frage aller Fragen: Sieht mein Date aus wie auf den Bildern, und werde ich ihn*sie überhaupt erkennen? Durchaus eine berechtigte Frage, wenn man nur ein 2D-Bild der anderen Person gesehen hat. Die gute Nachricht: Es geht allen so. Eine Möglichkeit ist es, der anderen Person vorher mitzuteilen, woran sie dich erkennen kann, zum Beispiel indem du schreibst: „Ich freue mich auf unser Date! Ich trage ein rotes T-Shirt und habe kurze blonde Haare.“ Die meisten werden darauf auch etwas erwidern, zum Beispiel: „Ich trage ein Karohemd, und du erkennst mich auch an meinem Nasenpiercing.“ So ist es gleich viel einfacher, dein Date ausfindig zu machen, ohne dass du in die Verlegenheit gerätst, einer völlig fremden Person zuzuwinken.
3. Setze auf eine halbe Umarmung – gar nicht so kompliziert, wie es klingt
Umarmung? Händeschütteln? Wangenkuss? Küsschen auf beide Wangen? Es gibt fast so viele Formen der Begrüßung wie es Date-Aktivitäten gibt, und damit leider auch jede Menge Potenzial für peinliche Situationen. Hast auch du schon einmal zu einem zweiten Wangenkuss angesetzt und feststellen müssen, dass die andere Person andere Pläne hatte? Wir haben in diesen Situationen nur wenige Sekunden Zeit für eine Entscheidung, und wenn keiner das Risiko eingeht und eindeutig auf eine Umarmung oder Wangenküsschen setzt, ist die halbe Umarmung eine gute Lösung. Dabei müssen sich eure Gesichter nicht zu nahekommen, aber es ist eine Möglichkeit, ein bisschen körperliche Intimität zu zeigen und sogar etwas zu flirten. Berühre einfach leicht den Arm der anderen Person, um sie dann halb zu umarmen, was weniger kompliziert ist, als es klingt. Versuche am besten nicht zu viel darüber nachzudenken. Es muss nicht einmal eine halbe Umarmung sein, sondern du könntest mit deiner Hand auch einfach nur leicht den Arm deines Dates berühren und sagen: „Schön, dich kennenzulernen“
4. Mach dich bereit für deinen Auftritt
Wenn du nicht zu früh zu eurem Date erscheinen möchtest, nimm dir vor dem Betreten eurer Date-Location fünf Sekunden Zeit, um dich auf deinen Auftritt vorzubereiten. Das heißt: Schultern zurück, tief durchatmen und dir wie schon empfohlen ein paar tolle Komplimente ins Gedächtnis rufen.
Viele tun sich schwer damit, alleine eine Bar zu betreten, aber falls das deine größte Angst ist, gibt es andere Möglichkeiten. Nachdem ihr euch für eine Location entschieden habt, könntest du vorschlagen, dass ihr zuerst einen kurzen Spaziergang macht, zum Beispiel mit einem Kaffee auf die Hand. Spazierengehen beruhigt die Nerven und hilft gegen die Anspannung. Anschließend könnt ihr euer Date wie geplant drinnen fortsetzen. Eine andere Option ist es, euch am Bahnhof oder an einem anderen zentralen Platz zu treffen, um dann gemeinsam zu eurer eigentlichen Date-Location zu gehen, ein gemeinsames Warmlaufen quasi.
5. Vergiss nicht, dass dein Gegenüber bestimmt auch nervös ist
Wir können so mit unserer eigenen Unsicherheit beschäftigt sein, dass wir gar nicht auf die Idee kommen, dass es unserem Gegenüber vermutlich auch so geht. Aber egal, wie selbstbewusst dein Date auch wirken mag, er*sie ist garantiert auch etwas nervös. Versuche dich vor eurem Date noch einmal daran zu erinnern, dass ihr in genau der gleichen Situation seid.
Und dann ist da die Sache mit der Körpersprache. Regelmäßiger Blickkontakt ist wichtig, aber auch hier ist es besser, wenn du dir nicht zu viele Gedanken machst, sondern einfach du selbst bist. Verhalte dich am Tisch so, wie du dich auch bei einem Treffen mit deinen Freund*innen verhalten würdest. Wenn du Sorge hast, dass deine Hände vor Aufregung zittern könnten, hilft vielleicht ein Getränk in der Hand oder ein Schmuckstück, an dem du dich in gewisser Weise „festhalten“ kannst.
Manchmal fühlt es sich auch so an, als seien alle Blicke nur auf euch gerichtet, und als würden alle um euch herum euer Date verfolgen. Aber selbst, wenn es so wäre, was äußerst unwahrscheinlich ist, freuen sich doch alle über eine gute Liebesgeschichte und feuern euch bestimmt im Stillen an.
Was du auch nicht vergessen solltest: Später erinnert sich niemand mehr an die ersten Minuten eures Dates, weil der Rest viel wichtiger ist. Sind die ersten fünf Minuten einmal vorbei, kannst du dich also ganz entspannt den schönen Aspekten deines Dates widmen. Und das ist doch der Sinn der Sache!