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Der beste Weg, mit Ablehnung umzugehen

Von Almaz Ohene

Niemand stößt gerne auf Ablehnung. Gerade beim Dating können Zurückweisungen dem eigenen Selbstwertgefühl schnell einen Dämpfer verpassen. Wenn wir von jemandem gesagt bekommen, dass unsere Gefühle nicht erwidert werden, beginnen wir häufig, an uns selbst zu zweifeln. Und irgendwann fragen wir uns dann: „Warum bin ich nicht gut genug?“, „Was habe ich falsch gemacht?“ oder „Bin ich nicht hübsch genug?“ So kann es leicht passieren, dass wir uns über die Ablehnung einer anderen Person definieren und am Ende denken, gar keine Beziehung mehr verdient zu haben oder der Liebe unwürdig zu sein.

Oft ist der größte Schaden, den Ablehnung anrichtet, jedoch selbst verschuldet. Unsere natürliche Reaktion auf die Zurückweisung durch ein Date ist es nämlich nicht nur, unsere eigenen Wunden zu lecken, sondern auch ein Übermaß an Selbstkritik zu entwickeln. Wir beschimpfen und verabscheuen uns selbst und hängen uns an unseren Fehlern auf. In anderen Worten: Wenn unser Selbstwertgefühl ohnehin schon am Boden ist, tendieren wir dazu, es auch noch mit den Füßen zu treten.

Tatsächlich gilt diese Zurückweisung aber nicht uns als Person, sondern unserer Beziehung oder der Situation. Wenn unser*e Partner*in Schluss macht, dann liegt das nicht ausschließlich an uns, sondern daran, dass etwas in dieser Beziehung für ihn*sie nicht gestimmt hat. Wir sollten Ablehnung nicht persönlich nehmen, denn oft geht es nur darum, dass bestimmte wichtige Bedürfnisse einfach nicht gegenseitig erfüllt werden konnten.


Ablehnung in Dating-Apps

Wenn es um Dating-Apps geht, dürfen wir nicht vergessen, dass wir dort wirklich nur anhand der Informationen beurteilt werden, die wir auf unser Profil stellen. Jedes Swipe nach links ist im Prinzip eine Zurückweisung. Bevor wir uns also in die Welt des Online-Datings stürzen, sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie gut wir mit dieser Ablehnung zurechtkommen werden.

Dr. Nicole Nasr, Counselling Psychologist & Clinical Associate der Harrison Psychology Group in London, sagt: „Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass Zurückweisungen in einer Dating-App unvermeidbar sind. Hier haben wir nur unser Profil, um andere innerhalb von Sekunden auf uns aufmerksam zu machen.”

Wer sich dort nicht auf eine Weise präsentiert, die andere Menschen anspricht, der wird mit Ablehnung konfrontiert. Und das ist vollkommen OK.

Warum Ablehnung schmerzt

„Als Erstes sollten wir uns überlegen, ob wir uns gut genug fühlen, um damit umzugehen“, so Dr. Nasr. Wenn wir bereits mit unserem Selbstwertgefühl zu kämpfen haben, ist es vielleicht besser, daran erst noch etwas zu arbeiten, bevor es ans Dating geht.

Wenn unser Selbstwertgefühl bereits angeschlagen ist, es uns nach Ablehnungen beim Dating auch sonst häufig nicht gut geht und wir zudem noch alte Traumata bezüglich unseres Bindungsverhaltens haben, dann können die negativen Empfindungen nach einer Zurückweisung beim Dating länger anhalten.


„Wir sind soziale Wesen“, erklärt Dr. Nasr. „Ablehnung beim Dating rührt normalerweise daher, dass wir uns einer anderen Person gegenüber geöffnet haben, sei es mental oder auch körperlich beim Sex, was eine sehr intime Sache ist. Wir sehnen uns nach einem Gefühl der Zugehörigkeit und nach Liebe, was ganz natürlich ist. Deshalb ist es so schmerzhaft, wenn wir von einer anderen Person signalisiert bekommen, dass wir in ihrem Leben, ihrem Liebesleben keinen Platz haben.“

Mit Ablehnung umgehen

Doch vielen Menschen gelingt es auch, Zurückweisungen recht einfach wegzustecken und nach vorne zu schauen. Im Umgang mit Ablehnung kommen individuelle Faktoren wie die eigene Widerstandsfähigkeit, ein unterstützendes Umfeld und unser Selbstwertgefühl ins Spiel.

Wir sollten uns daran erinnern, dass uns Zurückweisungen davor bewahren, kostbare Zeit in einer falschen Beziehung zu verschwenden. Sie sind Teil eines Prozesses, der uns an das Ziel unserer Suche bringt. Man könnte also sagen, dass Zurückweisungen beim Dating eine Art Wegweiser sind, die uns helfen, unsere Beziehungsziele zu erreichen – sie sind kein Spiegel unserer Wertigkeit.

Um an den Punkt zu gelangen, an dem wir nicht mehr das Gefühl haben, wir werden als Person zurückgewiesen, müssen wir tief in uns gehen und ergründen, wer wir wirklich sind. Was ist uns eigentlich wichtig? Leben wir unsere Werte? Glauben wir an uns selbst? Was können wir tun, um unser Selbstwertgefühl zu stärken? Indem wir uns auf einen Weg der Selbstfindung begeben, können wir so viel über uns in Erfahrung bringen, dass wir unsere Wertigkeit bei zukünftigen Zurückweisungen nicht mehr hinterfragen.

Dr. Nasr hat noch einige abschließende Tipps für den Umgang mit Ablehnung: „Wir sollten uns erlauben, bereit für Ablehnung zu sein. Das bedeutet, uns selbst die Frage zu stellen, wie wir mit einer Ablehnung zurechtkommen würden. Die ehrliche Antwort darauf sagt uns, wie es um unsere Widerstandsfähigkeit tatsächlich bestellt ist.”

Wenn wir das nächste Mal den Schmerz der Ablehnung spüren, sollten wir uns daran erinnern, dass es irgendwo da draußen garantiert jemanden gibt, der für genau die Art der Beziehung bereit ist, die wir uns wünschen.

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