Die wichtigsten Dating-Vorsätze fürs neue Jahr

Von Nick Levine


So klischeehaft es auch klingen mag, das neue Jahr ist eine gute Gelegenheit für einen Neustart. Jetzt ist die Zeit, um abzuwägen, was uns glücklich macht und was nicht, damit wir den weniger inspirierenden Dingen künftig nicht mehr so viel Raum geben. Das gilt definitiv auch fürs Dating, denn wie schnell passiert es, dabei in schlechte Gewohnheiten zu verfallen? Um das zu verhindern, findest du hier die wichtigsten Dating-Vorsätze für 2022. Sie können dir helfen, dein romantisches Potenzial im neuen Jahr optimal auszuschöpfen.


Sag Nein zu Ghosting

Sofern du beim Dating kein*e Heilige*r bist (falls doch, Respekt!), hast du bestimmt schon einmal jemanden geghostet. Genauso hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch du selbst bereits davon betroffen warst und weißt, wie furchtbar sich das anfühlt. Schweigen kann manchmal schlimmer sein als ein kühles „Sorry, aber das wird nichts mit uns“. Doch hier ist das Ding: Wenn wir uns alle vornehmen, Ghosting künftig zu vermeiden, wird dieser unangenehme Aspekt des Datings mit der Zeit seltener werden. Gib das Ghosten deshalb nicht nur im eigenen Interesse auf, sondern zugunsten der gesamten Dating-Community.


Zeit für ein Profil-Update

Das heißt nicht nur, neue Fotos hochzuladen, was allerdings auch oft eine gute Idee ist. Wenn du dein Profil schon länger nicht mehr aktualisiert hast, wirst du vielleicht überrascht sein, wie überholt es ist. Nach einem weiteren Jahr mit persönlichem Wachstum, Selbstreflektion und der nicht enden wollenden emotionalen Corona-Achterbahn gibt es bestimmt einige Dinge, mit denen du dein Profil pimpen könntest. Und wer weiß, vielleicht lernst du dabei sogar noch etwas Neues über dich selbst.

Überleg dir, was du willst

Bist du auf der Suche nach Spaß und Abenteuer oder sehnst du dich nach der großen Liebe? Auch wenn du weißt, was du willst, musst du nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Würde mir jemand direkt in der ersten Nachricht schreiben, er*sie suche jemanden zum Heiraten und wünsche sich ein Einfamilienhaus auf dem Land, wäre ich sofort wieder offline. Und auch dem vielsagenden Bild mit grauer Jogginghose sollte zumindest noch ein kurzes „Hallo“ vorausgehen. Aber wenn du dein Ziel immer vor Augen hast, wird es dir leichter fallen, die Spreu vom Weizen zu trennen.


Sei schonungsloser

Gegenüber dir selbst, nicht gegenüber anderen. Wenn du ein grundsätzlich optimistischer Mensch bist, hast du dich möglicherweise schon einmal von jemandem in den Bann ziehen lassen, der einfach kein Interesse hat. Wer hat sich nicht schon einmal Ausreden einfallen lassen, um die zunehmende Gleichgültigkeit eines Dates zu rechtfertigen? „Sie hat bestimmt nur viel zu tun.“ „Er schreibt halt nicht gerne Nachrichten.“ „Sie schreibt immer erst spät abends, weil sie sich dann erst emotional öffnen kann.“ Doch 2022 ist das Jahr, um diesen Kreislauf zu durchbrechen! Wer deine Nachrichten nicht beantwortet, hat es auch nicht verdient, deinen Netflix-Account mitzubenutzen.


Vergleichen bringt nichts

Die perfekte Beziehung gibt es nicht. Selbst Paare, die auf Wolke 7 zu schweben scheinen oder gerade frisch zusammengezogen sind, haben ihre Probleme – und seien wir ehrlich, oft kommt das Gefühl der Langeweile gerade dann auf, wenn wir uns mit jemandem so richtig wohlfühlen. Hier geht es aber nicht um Schadenfreude, sondern darum, sich einzugestehen, dass das Gras auf der anderen Seite wirklich nicht immer grüner ist. Sobald du aufhörst, neidvoll auf andere zu blicken, wirst du besser erkennen können, was du wirklich willst. Was andere glücklich macht, ist nämlich nicht immer auch für dich das Beste. Sich ständig mit anderen zu vergleichen, hindert uns nur daran, offen und aufgeschlossen unseren eigenen Weg zu gehen.


Nimm dir den Druck

Leichter gesagt als getan, und trotzdem wichtig! Schon von klein auf werden wir mit der gesellschaftlichen Erwartung konfrontiert, dass es das ultimative Ziel sei, eine*n Partner*in zu finden, und dass wir ohne diese „bessere Hälfte“ gar nicht glücklich werden können, zumindest nicht so richtig glücklich. Dieser Gedanke ist wenig hilfreich, weil einfach nicht jeder Mensch für eine langfristige Beziehung geschaffen ist. Und selbst wenn du es bist, tust du dir keinen Gefallen, wenn du in jedem deiner Dates einen potenziellen Erfolg oder ein Scheitern siehst. Je weniger Druck du dir im Voraus machst, desto leichter wird es dir fallen, die positiven Seiten des Datings zu sehen und Spaß dabei zu haben. Wenn du dich während deiner Dates wohlfühlst, ist es auch einfacher, eine Verbindung zu deinem Gegenüber aufzubauen.


Besser ohne „Starthilfe“

Stolz bin ich nicht darauf, aber mein Trick bei Dates ist…ein Glas Weißwein. Es hilft mir, entspannter an die Sache heranzugehen, und hat schon so manches fragwürdige erste Date um einiges erträglicher gemacht. Denn wer fühlt sich mit einem Glas Wein in der Hand nicht sofort selbstsicherer und kultivierter, selbst wenn es nur ein viel zu warmer Chardonnay der günstigeren Sorte ist? Im letzten Jahr allerdings bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich manchmal vielleicht etwas zu schnell zu diesem Chardonnay gegriffen habe. Etwas Nervosität und Aufgeregtheit sind in der Kennenlernphase doch ganz normal, und es ist besser, dieses Gefühl zu akzeptieren, als es Schluck für Schluck mehr zu verdrängen.

Chat-Zeitfenster für mehr Fokus

Ganz ehrlich, wer schafft es schon, mit sämtlichen Unterhaltungen Schritt zu halten? Aus gutem Grund können wir Gruppenchats in WhatsApp stummschalten, was einerseits zwar schade, aber gleichzeitig auch eine unheimliche gute Erfindung ist. Nun müssen wir schon etwas Zeit investieren, wenn wir jemanden über eine Dating-App kennenlernen wollen, doch diese Zeit kann schwer zu finden sein. Was für mich funktioniert, sind zehnminütige Chat-Fenster, in denen ich mich ausschließlich einer App widme und chatte. Auf diese Weise denke ich nicht die ganze Zeit, dass ich ja eigentlich arbeiten oder sonst was machen müsste. Denn letztlich fällt es vermutlich den meisten von uns schwer, interessant, witzig und charmant zu wirken, wenn gleichzeitig das schlechte Gewissen an uns nagt.